Erstgespräch

Blogserie „Einsamkeit“ 1/8: Einsamkeit als Volksproblem

Was ist Einsamkeit und wie können wir ihr entgegenwirken?

Zehn bis fünfzehn Prozent der Deutschen fühlen sich laut Studien oft einsam.[1] Viele sind sich dabei der verheerenden Auswirkungen nicht bewusst – Einsamkeit ist für die Gesundheit genauso schädlich wie der Konsum von 15 Zigaretten am Tag und doppelt so schädlich wie Adipositas, das belegen Studien.[2] Einsamkeit ist ein allumfassendes Phänomen, das nicht nur alte Menschen auf dem Land, sondern auch junge Singles in der Stadt betreffen kann.


Doch was ist das subjektive Gefühl, das wir Einsamkeit nennen, fachlich genau? Wie können wir Einsamkeit messen? Wie können wir ihr – gegebenenfalls präventiv – entgegenwirken?

Eine Bestimmung des Begriffs zeigt, dass Einsamkeit definiert ist als die „wahrgenommene Diskrepanz zwischen den tatsächlichen und den gewünschten sozialen Beziehungen“, wobei hiermit sowohl qualitativ die emotionale Tiefe oder Intensität einer Beziehung als auch quantitativ die Anzahl der Freunde oder Bekannten gemeint sind.


Laut neurobiologischen und psychologischen Erkenntnissen aktivieren Einsamkeitsgefühle das Schmerzzentrum des Gehirns, weswegen auch von einem tatsächlich spürbaren „sozialen Schmerz“ die Rede ist.[3] Darüber hinaus ist Einsamkeit zwar keine psychische Krankheit, kann jedoch Symptom einer solchen sein.


Wichtig ist die Abgrenzung zum Alleinsein: Studien belegen, dass bei den über 65-Jährigen die Hälfte der Frauen und jeder fünfte Mann allein sind, wobei sie gleichermaßen von Einsamkeit betroffen sind.[4] Es ist also möglich, allein zu sein und sich nicht einsam zu fühlen – gleichwohl können auch Menschen, die von vielen umgeben sind, Einsamkeit verspüren. In der deutschen Bevölkerung sind laut repräsentativen Umfragen zwischen zwölf und 15% der Menschen einsam.[5]

In meiner Blogreihe „Einsamkeit als Volksproblem“ werde ich näher auf diese und weitere Aspekte des Themas Einsamkeit, auch in Bezug auf Führungskräfte und Unternehmen, eingehen.

Den nächsten Blogeintrag zu der Serie „Einsamkeit“ finden Sie hier:

http://astrid-weidner.de/blog/resilienz/einsamkeits-blogserie-nr-2-von-einsamkeit-bedroht/

[1] Sozio-oekonomisches Panel (SOEP), Daten für die Jahre 1984-2017, Version 34, SOEP, 2019, doi:10.5684/soep.v34.

[2] Einsamkeit schadet genauso wie Rauchen. (2010, 28. Juli). Spiegel. https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/psyche-und-gesundheit-einsamkeit-schadet-genauso-wie-rauchen-a-708728.html (15.10.2020)

[3] Arp, D. (2019, 23. Mai). Analyse eines ambivalenten Gefühls. Deutschlandfunk. https://www.deutschlandfunk.de/einsamkeit-analyse-eines-ambivalenten-gefuehls.1148.de.html?dram:article_id=449234 (15.10.2020)

[4] Soziales Netzwerk schützt vor Einsamkeit. ProCare 19, 28 (2014, 07. Oktober). https://doi.org/10.1007/s00735-014-0396-z

[5] Horx, M. & Horx-Strathern, O. (o.D.). Das Monster der Moderne: Einsamkeit. Zukunftsinstitut. https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/zukunftsreport/das-monster-der-moderne-einsamkeit/ (15.10.2020)

Erstveröffentlichung und Copyright (c) 2020, Astrid Weidner.
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Ein Greifvogel fliegt über einen Wald.

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