Es gibt sie noch: Menschen, die aus schwierigen Situationen gestärkt hervorgehen. Frei nach dem Motto „Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach Limonade daraus!“, überwinden sie sämtliche Widrigkeiten.
Diese Menschen profitieren von ihrer „Resilienz“ – der Fähigkeit zu gedeihen, trotz Herausforderungen und belastenden Umständen.
Die schlechte Nachricht: Nicht jeder hat diese Widerstandsfähigkeit. Die gute: Jeder kann sie erlernen.
Das lateinische „resilire“ bedeutet abprallen oder zurückspringen. Hieraus hat sich der Begriff Resilienz entwickelt. Auf Englisch verheißt „resilience“ Belastbarkeit, Unverwüstlichkeit aber auch Elastizität oder Anpassungsfähigkeit.
Schon daran lässt sich die Polarität der Bedeutung erkennen: Einerseits hohe Stabilität und andererseits hohe Anpassungsfähigkeit. Diese Verbindung scheinbarer Gegensätze ist die Besonderheit der Resilienz.
Seit zirka 25 Jahren untersuchen Wissenschaftler das Thema Resilienz vor allem in Verbindung mit psychischer Gesundheit. Studien und Fachliteratur kommen zu erstaunlichen Ergebnissen. So zeigt sich, dass resiliente Menschen belastende Lebensbedingungen durch hilfreiche Einflüsse ausgleichen können.
„Resilienz ist ein lebenslanger Aufbau- und Entwicklungsprozess“, berichtet Coach Astrid Weidner. „Sie wird situativ verwirklicht.“ Das Zusammenspiel von langfristigen Gefährdungs- und Schutzprozessen ist von großer Bedeutung. Weitere Rollen spielen persönliche Anlagen, erworbene Fähigkeiten und Umwelteinflüsse.
Weidner bringt Führungskräften bei, ihre persönliche Resilienz in zehn Schritten aufzubauen. Drei Schwerpunkte stehen dabei im Vordergrund:
Ziel ist es, bei Bedarf auf schützende Ressourcen und Prozesse zurück zu greifen. So werden die eigene Verwundbarkeit und belastende Einflüsse abgemildert oder ganz ausgeglichen.
Voraussetzungen hierfür sind eine differenzierte Wahrnehmung und ein klarer Handlungspfad, denn nur so entsteht der notwendige Freiraum, um schwierige Umstände und Situationen souverän zu meistern.
Der bewusste Umgang mit den verschiedenen Ebenen des Seins, darunter Körper, Gefühl, Verstand und Seele schärft die Wahrnehmung.
Daraus ergeben sich bestimmte Handlungsmuster. Resiliente Menschen können diese Handlungsmuster in jeder Lebenslage selbstständig abrufen und anwenden.
Die Implementierung eines Resilienzaufbaus ist auch für Organisationen anwendbar, besonders zur Stärkung der Führungskräfte und Teams. Ebenso ermöglicht der Resilienzaufbau die Fähigkeit große Herausforderungen zu meistern. Schwerpunkte sind dabei Handlungsfelder wie gemeinsame Werte, Überzeugungen und Unternehmenskultur sowie Kommunikation und gemeinsame Lösungsprozesse.
Wer von Geburt an blind ist, wie Astrid Weidner, kann selbst gut mitreden, wenn es um das Meistern widriger Umstände geht: „Gerade meine Behinderung hat mir gezeigt, dass ich andere Wege gehen kann und mich auf andere Sinne verlassen darf, um zum Ziel zu gelangen.“
Resilienz ist von grundlegender Bedeutung für Personen und Organisationen. Für Mitarbeiter ist Eigenständigkeit eine große Ressource.
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Erstveröffentlichung und Copyright (c) 2017, Astrid Weidner.
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