Erstgespräch

Blogserie „die 3 A“ 3/5: Ansprechen

Die 3 A sind in jeglichem Gespräch ein zentraler Schlüssel zum Erfolg. Die bewusste und zugewandte Kontaktaufnahme leistet hier wahre Wunder.

Das zweite A der 3 A steht für „mit dem Namen ansprechen”.

Jeder Mensch will gerne namentlich angesprochen werden. Er gehört zu unserer Identität. Seine Nennung ist eine Kontaktaufnahme auf sprachlicher Ebene. Und seine freundliche Aussprache vermittelt menschliche Wärme und Zuneigung. Dies entspricht in seiner Bedeutung der physischen Berührung. Mit der bewussten Namensnennung bei der Ansprache verhalten wir uns achtsam und vermeiden Irritationen. Unbeholfen oder salopp „dahingeschnatterte“ Namen kränken und verletzen Menschen.

In manchen Situationen nimmt uns die angesprochene Person beim ersten Anschauen nicht direkt wahr, da sie in ihre Arbeit vertieft ist. Hier wirkt die Ansprache mit dem Namen wie ein höfliches Anklopfen.

Viele Sprecher sind beim Sprechen gedanklich bereits bei dem, was sie als nächstes sagen wollen und nicht bei dem, was sie tatsächlich aussprechen. Das ist zu hören. Solche Sprecher gehen am Ende des Namens mit der Stimme nach oben. Sie bringen die Melodie eines Frage-, Neben- oder Ausrufesatzes in die Konversation. So übergehen sie die Bedeutung des Namens und ordnen ihn dem nachfolgenden Thema unter.

Jeder Name steht für einen Menschen. Er will demgemäß auch als Fakt in die Welt getragen werden. Behandeln Sie ihn wie eine vollständige Aussage. Geben Sie ihm die Melodie eines Bogensatzes: Senken Sie die Stimme am Ende ab.

Kurzum: Indem Sie den Namen der angesprochenen Person mindestens als neutrale Aussage zum Ausdruck bringen, schenken Sie ihr die ihr zustehende Wertschätzung. Noch besser ist es, wenn Sie die Benennung als wohlwollende Zuwendung äußern. Doch übertreiben Sie es nicht – sonst wird es unangenehm.

Das dritte der drei A steht für Atmen. Das ist im Leben generell eine gute Idee – besonders sinnvoll und unterschätzt ist es nach dem Anschauen und Ansprechen. Was die dadurch entstehende Pause bewirkt und inwiefern wir von Kindern lernen können, erfahren Sie im nächsten Beitrag.

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