Erstgespräch

Blogserie „Bogensatz“ 1/6: Klar sprechen- die Grundschule als Vorbild

Immer wieder hören wir Menschen, die im wahrsten Sinne des Wortes “ohne Punkt und Komma” sprechen. Diese machen es uns schwer, ihnen zu folgen. Sie verschachteln viele Bilder und Informationen ineinander. Wir Zuhörer verlieren bald den Überblick und wissen nicht, wovon der andere spricht. Unsere Konzentration lässt in derlei Situationen schnell nach und wir schenken unserem Gegenüber nicht mehr ausreichend Aufmerksamkeit.

Eine wesentliche Ursache dafür liegt im Satzbau und in der Satzmelodie. Kompliziert und verwinkelt sprechen kann jeder. Die wahre Kunst liegt im Einfachen und Schönen. Der Satzbau und die Melodie des Bogensatzes sind hier der Schlüssel zum Erfolg.

Bereits Grundschulkinder lernen bei ihren ersten Texten den Umgang mit verschiedenen Satzarten und Satzmelodien. Dabei erhalten sie klare Anleitungen für die Stimmführung. Sie lernen, am Ende einer Aussage die Stimme zu senken beziehungsweise am Ende einer Frage zu heben. Beim lauten Lesen dienen die Satzzeichen dabei als Regieanweisung. Was für das laute Vorlesen gilt, gilt im Wesentlichen auch für das freie Sprechen.

Ebenfalls hören Grundschulkinder sinngemäß oft: „Mach für jeden Gedanken einen eigenen Satz und forme einen Gedanken nach dem anderen. Das bringt Ordnung und Struktur in den Text, in deine Gedanken und auch in deine Handlungen.“

Die Realität unseres Alltags sieht häufig anders aus: Viele Menschen reden verworren, verschachtelt und abgehackt. Die Zeichensetzung und Formatierung sind den meisten Erwachsenen im Rahmen der alltäglichen Korrespondenz und der Erstellung schriftlicher Unterlagen gut vertraut. Den bewussten Umgang mit der Satzmelodie haben sie hingegen verlernt. Die bewährten Regeln aus der Grundschule kommen kaum noch zum Tragen.

Beim Erzählen gibt es in der Regel mindestens vier problematische Satzformen. In den nächsten zwei Blogbeiträgen werden Sie einiges über diese lesen.

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