Erstgespräch

# 39 Mitteilung, Frage, Bitte oder Auftrag

Was genau wollen Sie sagen?


Kommunikative Pannen geschehen tagtäglich. Der fehlerhafte Gebrauch der Satzarten ist dabei eine häufige Ursache. Steckt ein Auftrag im Gewand einer Frage oder hat eine Bitte den giftigen Beigeschmack eines Befehls, wird es besonders heikel.

Die Wahl der richtigen Satzart[1] bestimmt wesentlich den Inhalt der Botschaft. Passen Satzart und Inhalt nicht zusammen, schwächt dies sowohl die Klarheit der Botschaft, die Strahlkraft des Sprechers als auch die Beziehung zwischen den Gesprächspartnern.

Die folgenden drei Satzarten sind in der alltäglichen Kommunikation dominant:

  • „Mein Glas ist leer.“ – Aussagesätze teilen einen Sachverhalt mit, sie informieren das Gegenüber. Am Satzende steht ein Punkt.
  • „Ist mein Glas leer?“ – Fragesätze holen eine Information ein. Diese Sätze enden mit einem Fragezeichen.
  • „Schenk mir bitte nach.“ / „Schenk mir nach!“- Mit einem Aufforderungssatz richtet der Sprecher einen Handlungsauftrag oder eine Bitte an sein Gegenüber. Am Ende steht ein Punkt oder ein Ausrufezeichen.

Tipp:

Wählen Sie Ihre Satzart mit Bedacht: Brauchen Sie eine Antwort, formulieren Sie eine Frage. Sollen Informationen vermittelt werden, nutzen Sie einen Aussagesatz. Wollen Sie den anderen zum Handeln auffordern, sprechen Sie eine Aufforderung aus.

Lassen Sie die gesprochene Sprache wie Musik in Ihren Ohren klingen!


[1] Vgl. Satzarten in: DUDEN – Grundwissen Grammatik. 2. Auflage. Berlin: Dudenverlag, 2022, S. 104. Der Duden unterscheidet fünf Typen: den Aussage-, den Frage-, den Aufforderungs-, den Ausrufe- und den Wunschsatz.

Erhalten Sie alle zwei Wochen einen Gruß aus meiner Sprachküche und halbjährlich Neuigkeiten aus meinem Unternehmen.

Newsletter abonnieren