Erstgespräch

#43 Wünsche äußern

Zwischen Hoffnung und Anspruch


„Es wäre schön, wenn Du mir ein Brot mitbringen könntest.“

„Wärst Du doch endlich vernünftig!“

„Wenn Du mir nur einmal zuhören könntest!“

Der Wunschsatz hat zwei Gesichter: Das der Träume und Hoffnungen sowie das der Wünsche, Ansprüche und versteckten Vorwürfe an andere.

Das Verb steht im Konjunktiv II. Es rückt das Gesagte ins Unrealistische oder ins Reich der Träume: „Wäre ich doch ein berühmter Sänger!“, oder, „Wenn doch endlich Wochenende wäre!“ Sehnsucht, Bedauern oder Ungeduld gehören zu unserem Leben.

Nicht immer bleibt es beim Träumen. Manche Wunschsätze verbergen gemeine Kritik, Druck und eine Abwertung des Gegenübers: „Wärst Du doch endlich vernünftig!“

Tipp:

Für den Ausdruck von Sehnsucht und verpassten Gelegenheiten eignet sich der Wunschsatz. Verzichten Sie bei Wünschen an Ihr Gegenüber auf derlei Formulierungen. Machen Sie stattdessen Ihr Bedürfnis oder Ihren Standpunkt deutlich. Bei manchen Aussagen ebnet ein hinführender Satz den Weg.[1]

Alternative Formulierungen:

„Ich schaffe heute meine Einkäufe nicht. Bitte bring mir ein Brot mit.“

„Mir liegt viel an Dir und ich mache mir Sorgen, wenn Du XY tust / machst / versäumst. Lass uns darüber sprechen.“

„Dieses Thema liegt mir am Herzen. Hör mir bitte zu!“ 

Lassen Sie die gesprochene Sprache wie Musik in Ihren Ohren klingen!


[1] Vgl. Sprachtipp 42 – Superfood: Strukturiert sprechen, Sprachtipp 10 – Superfood: Wünschen sowie Sprachtipp 39 – Superfood: Die Satzarten

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