Erstgespräch

Nr. 12: Eigentlich und überhaupt

Sind Sie eigentlich noch bei Trost?

Ohne „eigentlich“ sind Sie es.


„Wie funktioniert das überhaupt?“

„Sind Sie eigentlich noch bei Trost?“

„Hast du eigentlich schon von HR gehört?“

„Wann hat er das überhaupt gesagt?“

Eigentlich und überhaupt lassen sich sowohl als Adverb als auch als Partikel verwenden. In diesem Beitrag befassen wir uns nur in ihrer Bedeutung als Partikel. [1]

Dabei sollen die Wörter eine gewisse Anteilnahme oder einen Vorwurf verstärken, eine bestimmte Grundhaltung infrage stellen, oder eine Beiläufigkeit im Sinne von „übrigens“ ausdrücken.[2]

Doch diese Beiläufigkeit, Verstärkung oder Infragestellung braucht es nicht. Die Verwendung von überhaupt und eigentlich ist weit verbreitet. Dennoch ist sie überflüssig.

Tipp

Lassen Sie eigentlich und überhaupt als Partikel weg. Ihre Botschaft bringen Sie auch ohne Verstärkung oder Beiläufigkeit an den Mann.

Alternative Formulierungen

„Wie funktioniert das?“

„Sind Sie noch bei Trost?“ (Ohne „eigentlich“ wird „überhaupt“ erst klar, wie schlimm dieser Satz ist.)

„Hast du schon von HR gehört?“

„Wann hat er das gesagt?“

Lassen Sie die gesprochene Sprache wie Musik in Ihren Ohren klingen.

[1] Vgl. „eigentlich“ auf Duden online: https://www.duden.de/node/135876/revision/1339879

[2] Vgl. „überhaupt“ auf Duden online: https://www.duden.de/node/187961/revision/1241711

Erhalten Sie alle zwei Wochen einen Gruß aus meiner Sprachküche - Anregungen zur Alltagssprache. Dazu erhalten Sie viermal im Jahr Neuigkeiten aus meinem Unternehmen – wie neue Angebote und Literaturempfehlungen.

Sprachtipps & Newsletter abonnieren