Erstgespräch

Nr. 16 „Exklusiv“

Ausgrenzung und Übertreibung – Zwei üble Gesellen


„Wir werden eine exklusive Reise in die Türkei machen.“

„Ich habe ein exklusives Dinner gebucht.“

„In diesem Monat bieten wir Ihnen ein exklusives Produkt!“

Menschen sprechen oft von exklusiven Events, Angeboten oder Reisen. Doch ist Exklusivität erstrebenswert?

Exklusiv hat mehrere Bedeutungsstränge. Einerseits „höchsten Ansprüchen genügend“ oder „vorzüglich“. Andererseits „abgrenzend“ oder „sich abschließend“.[1] Ein exklusiver Kreis ist ein schwer zugänglicher Kreis an Menschen. Er ist abgrenzend und damit ausgrenzend. Ein exklusives Produkt verspricht extrem hohe Qualität zusammen mit der Garantie: nur eine ausgewählte Gruppe darf von diesem Privileg profitieren.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie angebracht die Exklusivität von Dingen ist. Unbewusst schließen Sprecher ihre Mitmenschen aus. Das wirkt im Zweifelsfall überheblich – wenn auch bei vielen Sprechern unbewusst. Meistens dient exklusiv ohnehin nur der Verschleierung überhöhter Preise.

Tipp

Seien Sie sich Ihres Wortschatzes bewusst. Verzichten Sie auf Angeberei und Ausgrenzung. Ein guter Anfang ist ein vorsichtiger Gebrauch von exklusiv. Schließen Sie andere in Ihr Erleben mit ein. Und lassen Sie sich nicht von exklusiven Angeboten blenden.

Alternative Formulierungen

„Wir werden eine schöne Reise in die Türkei machen.“

„Ich habe ein Dinner in einem ausgezeichneten Restaurant gebucht.“

„In diesem Monat bieten wir Ihnen ein besonderes Produkt!“

Lassen Sie die gesprochene Sprache wie Musik in Ihren Ohren klingen.


[1] Vgl. „exklusiv“ auf Duden online: https://www.duden.de/node/138534/revision/1446400 [22.09.23].

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