Erstgespräch

Nr. 21 Basale Stimulation

Superfood: Wie Wörter die Sinne stimulieren


In der Sonderedition Superfood widmen wir uns Wörtern und Sprechweisen, die wir unterschätzt sehen. Wir heben Aspekte hervor, die wohltuend wirken, Leichtigkeit ins Leben bringen und gern zur Sprache kommen sollen.

Heute wenden wir uns einem Thema zu, das direkt auf unsere Sinne und damit auf unseren Organismus einwirkt. Das Therapiekonzept der „basalen Stimulation“ aktiviert bei beeinträchtigten Menschen gezielt die verschiedenen Wahrnehmungsbereiche.[1]

Sinne lassen sich direkt oder indirekt über andere Sinneskanäle anregen. Gesprochene Wörter regen im ersten Schritt den Hörsinn an, geschriebene den Sehsinn und als Braille formulierte den Tastsinn. Je nach Bedeutung regen diese Sinneseindrücke auch in anderen Gehirnregionen Prozesse an.

Erzähle ich hier, dass ich vorhin in der Kaiserstraße das Parfüm meiner Mutter roch, steigt womöglich auch Ihnen der Duft Ihrer Mutter in die Nase. Keine Nahrungsmoleküle, sondern bloße Wörter lassen Ihnen beim Lesen eines leckeren Rezepts das Wasser im Mund zusammenlaufen. Und was passiert, wenn wir hier von sonnengereiften, saftigen Zitronen schwärmen? Von weichem Moos in den Tiefen eines Waldes? Von einer sanften Meeresbrise und einem frischen Sorbet? Oder von einem strahlenden Sonnenuntergang über dem Meer?

Tipp

Der heutige Tipp ist einfach. Genießen Sie die Sprache! Stehen Sie mit allen Sinnen in der Welt. Stimulieren Sie Ihre Sinne auch über die Sprache und nähren Sie damit Ihren Organismus.

Lassen Sie die gesprochene Sprache wie Musik in Ihren Ohren klingen.

[1] Vgl. „Basale Stimulation“ auf Wikipedia. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Basale_Stimulation&stableid=215979386 [23.01.24]

Erhalten Sie alle zwei Wochen einen Gruß aus meiner Sprachküche - Anregungen zur Alltagssprache. Dazu erhalten Sie viermal im Jahr Neuigkeiten aus meinem Unternehmen – wie neue Angebote und Literaturempfehlungen.

Sprachtipps & Newsletter abonnieren