„Reiz meine Geduld nicht so aus.“
„Wir werden das Budget wohl voll ausreizen.“
„Ich wollte am Wochenende noch ein bisschen das gute Wetter ausreizen.“
Ausreizen ist ein häufig verwendeter Begriff der Alltagssprache. Menschen reizen Fristen, Geduldsfäden oder auch einfach nur das gute Wetter aus. Was hat es mit diesem Wort auf sich?
Der Duden definiert ausreizen als „bis zur höchsten Zahl reizen“. [1] Das Ziel ist es, so viel wie möglich für sich aus etwas herauszuholen. Ausreizen treibt Dinge auf die Spitze. Die Natur optimiert nicht und reizt dementsprechend auch nicht aus. Das Ausreizen ist eine Folge des Wunsches nach ständiger Optimierung. Dabei rücken Nutzen, Genuss und Qualität oft in den Hintergrund.
Tipp
Behalten wir uns das Ausreizen für Momente vor, in denen es einen echten Beitrag bringt. Das ist im Alltag nur selten der Fall.
Alternative Formulierungen
„Bitte beeil‘ dich. Ich warte schon eine Weile.“
„Wir werden wohl fast das ganze Budget ausschöpfen.“
„Ich wollte am Wochenende das gute Wetter nutzen / genießen.“
Lassen Sie die gesprochene Sprache wie Musik in Ihren Ohren klingen.
[1]Vgl. „ausreizen“ auf Duden online: https://www.duden.de/node/16795/revision/1393492
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