„Wir optimieren ständig die Prozesse in der Produktion.“
„Im neuen Geschäftsjahr werden wir die Kosten weiter optimieren.“
„Ich werde mein Zeitmanagement optimieren.“
Will jemand eine Sache optimieren, arbeitet er auf ein perfektes[1] Ergebnis hin. Fast euphorisch steckt er sich ein neues Ziel. So entsteht eine freudige Erwartung – gepaart mit hohen Ansprüchen. Mit dem Erreichen des optimalen Zustandes wird „alles“ gut sein.
Ist das möglich? Sind beim Optimieren alle erforderlichen Kriterien an Bord? Wird das Optimieren zu einer guten Lösung führen? Ist jemals ein optimaler Zustand erreichbar?
Bei manch einer Kostenoptimierung findet die Qualitätssicherung keine ausreichende Beachtung. Stattdessen bleiben ausgerechnet die luxuriösen Extras der sparfreudigen Vorstände von den Budgetkürzungen unberührt.
Wie sieht es mit der Mitarbeiterzufriedenheit aus, wenn der Abteilungsleiter die Produktionsprozesse ständig optimieren will? Lässt mir ein minutiös durchgeplanter Zeitplan noch Freiraum für ein spontanes Telefonat oder eine Tasse Tee mit der Kollegin?
Tipp
Behalten Sie die Gesamtwirkung im Blick und bleiben Sie bei dem, was ist. Optimierung birgt Risiken. Setzen Sie sich und andere nicht dem hohen Druck einer scheinbar perfekten Lösung aus. Optimieren lassen sich Prozesse und Maschinen. Das Leben lässt sich nicht optimieren.
Alternative Formulierungen
„Wir arbeiten an unseren Abläufen in der Produktion.“
„Im neuen Geschäftsjahr werden wir die Reisekosten so niedrig wie möglich halten.“
„Mein Ziel ist eine Tagesstruktur, die mir Zeit für spontane Aktivitäten und Freiräume für Unvorhergesehenes lässt.“
Lassen Sie die gesprochene Sprache wie Musik in Ihren Ohren klingen.
[1] Vgl. Optimieren auf Duden online. [17.05.2024]
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