Erstgespräch

Nr. 27 Wortfülle ohne Informationsgewinn

Überflüssige Doppelungen

Wie Pleonasmen Aussagen den Sinn nehmen


Vieles, was Menschen sagen, ist überflüssig. Besonders eindeutig ist das bei Pleonasmen. Sie bringen als „Häufung sinngleicher oder sinnähnlicher Wörter“ unnötige Doppelungen in die Sprache[1].

Pleonasmen können literarische Stilmittel sein. Beispiel: Glanz ist hell. Spricht jemand vom hellen Glanz, ist das im Grunde überflüssig, unterstreicht jedoch die Strahlkraft. Dosiert stärken Pleonasmen den Ausdruck. In den meisten Fällen blasen sie jedoch die Sprache auf und lassen Sprecher unglaubwürdig und inkompetent wirken. Zum Beispiel:

  • Nochmal wiederholen – nochmal bedeutet bereits „Wiederholung“. Erst ab der zweiten Wiederholung ist „noch einmal“ angesagt.
  • PIN-Nummer – Persönliche Identifikationsnummer-Nummer
  • Zukunftsprognose – eine Prognose bezieht sich immer auf die Zukunft
  • HIV-Virus – Humanes Immundefizienz-Virus-Virus
  • „Die Grundlage von Newtons Theorien basieren auf dem Fundament von Kepplers Arbeiten“ – Grundlage, basieren und Fundament beschreiben alle dasselbe.

Tipp

Seien Sie sich bewusst, was die Begriffe bedeuten, die Sie verwenden. Sparen Sie sich Doppelungen und damit wertvolle Zeit und Energie! Überlassen Sie das Aufblasen den Fröschen oder den Kindern, die mit Luftballons spielen.

Alternative Formulierungen

  • wiederholen
  • PIN
  • Prognose
  • HIV, HI-Virus oder Humanes Immundefizienz-Virus
  • Kepplers Arbeiten bilden den Ausgangspunkt für Newtons Theorien.

Lassen Sie die gesprochene Sprache wie Musik in Ihren Ohren klingen.


[1] Vgl. „Pleonasmus“ https://www.duden.de/node/112452/revision/1362865 [22.09.23]

Erhalten Sie alle zwei Wochen einen Gruß aus meiner Sprachküche - Anregungen zur Alltagssprache. Dazu erhalten Sie viermal im Jahr Neuigkeiten aus meinem Unternehmen – wie neue Angebote und Literaturempfehlungen.

Sprachtipps & Newsletter abonnieren