Erstgespräch

Nr. 5: Superfood „Gut“

Gutes gut belassen.

 

In der Sonderedition Superfood widmen wir uns Wörtern und Sprechweisen, die wir unterschätzt sehen. Wir heben Aspekte hervor, die wohltuend wirken, Leichtigkeit ins Leben bringen und gern zur Sprache kommen sollen.

Gut. Eine Idee ist gut. Ein Projekt lief gut. Jemandem geht es gut.

Gut bezeichnet in seiner grundsätzlichen Bedeutung etwas als „den Ansprüchen genügend; von zufriedenstellender Qualität, ohne nachteilige Eigenschaften oder Mängel“, „für etwas günstig, passend, geeignet“ oder „angenehm, erfreulich; sich positiv auswirkend“.[1]

Oft haben Menschen das Bedürfnis, „gut“ mit einem anderen Wort zu ergänzen. Etwas ist sehr gut, total gut, wahnsinnig gut… Das beeinträchtigt die Wirkung von „gut“ . Als wäre gut nicht gut genug. Die Kreativität kennt hier keine Grenzen.

Betonen Menschen etwas Gutes noch zusätzlich mit überdimensionalen Adjektiven, ziehen sie ihre Aussage ins Unglaubwürdige. Dabei hat „gut“ schon für sich allein eine starke Kraft. Eine gute Leistung wirkt nicht schlecht, nur weil sie „nur“ als gut bezeichnet wurde. Gut ist als Beschreibung meist vollkommen ausreichend.

Probieren Sie es! Spüren Sie der Wirkung von „guten“ Dingen nach.

Tipp

Geben Sie „gut“ einen angemessenen Platz in Ihrer Sprache. Trauen Sie sich, das Gute in Dingen hervorzuheben! In diesem Fall heißt das: „gut“ darf für sich stehen und allein seinen Glanz entfalten.

 

Lassen Sie die gesprochene Sprache wie Musik in Ihren Ohren klingen.

 

[1] Vgl. „gut“ auf Duden online: https://www.duden.de/node/142760/revision/1233729 [05.09.23].

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