Erstgespräch
Astrid Weidner steht auf dem Michaelsberg. Im Hintergrund sind man die sommerliche Rheinebene.

Frequently Asked Questions

Astrid Weidner

Erfahren Sie mehr zu mir! 

Hier beantworte ich einige Fragen zu mir, meinem Lebenslauf und meiner beruflichen Motivation. Auch zu meiner Behinderung finden Sie einige Auskünfte.

Warum wurden Sie Coach?

Ich höre gerne Geschichten. Hellwach bin ich, wenn ich in diesen Geschichten das Erleben anderer spüre. Generell erfreuen mich Gespräche mit Menschen. Hier erlebe ich mich als besonders wirksam und einfühlsam verstehend. Menschen berichten mir immer wieder, ich verstehe sofort, was sie meinen – und benenne meine Gedanken dann präzise und gleichzeitig empathisch. Es erfüllt mich, Menschen in herausfordernden Situationen zu begleiten. Ich habe Freude daran, sie beim Entwickeln von klaren Handlungs- und Lösungsstrategien zu unterstützen. Für uns Behinderten ist es oft schwieriger als für Nicht-Behinderte, zu etwas beizusteuern und einen echten Wert zu schaffen – andere können es sowieso besser. Wir kennen es, viel leisten zu müssen, um echte Teilhabe zu erfahren. Im Coaching habe ich einen Ort gefunden, an dem ich meine Wirksamkeit spüre. Dafür bin ich dankbar. Durch meine Blindheit nehme ich die Welt in Nuancen und Ebenen wahr, die sehenden Menschen nicht so leicht zugänglich sind wie mir. Diese Perspektiven will ich mit anderen teilen.

Was ist Ihr beruflicher Werdegang?

Mein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der Universität Karlsruhe schloss ich 2002 mit Auszeichnung ab. 2003 und 2004 arbeitete ich im Personalbereich eines Automobilkonzerns. 2007 gründete ich das Unternehmen TriMentor. Ich arbeite als Coach, Beraterin und Trainerin – mit starker Unterstützung meines Teams. Seit 2020 tritt mein Unternehmen unter dem Namen Astrid Weidner Executive Coaching & Consulting auf.

Nach welchen Leitbildern und Methoden arbeiten Sie?

Mein Leitbild ist das des ganzheitlichen Menschen, den ich in seinem vollständigen geistigen, seelischen und körperlichen Sein wahrzunehmen versuche. Dieses Bild entspricht dem personzentrierten Ansatz (PCA) von Carl Rogers. Der PCA definiert drei zentrale Haltungen für die beratende oder therapeutische Arbeit: Erstens Übereinstimmung zwischen Haltung und Verhalten gegenüber dem Gesprächspartner. Zweitens ein empathischer Umgang und drittens die bedingungslose Akzeptanz ihm gegenüber. Hierauf richte ich meine professionelle und persönliche Entwicklung aus. Mein Anliegen ist es, auf diese Weise mit Ihnen produktiv und zielorientiert zu arbeiten. In meine Arbeit integriere ich darüber hinaus Beratungsansätze, Steuerungsmodelle und Methoden des isb Wiesloch, der Human Balance Training H.B.T. Akademie sowie verschiedene Sprach- und Kommunikationskonzepte. Im Deutschen Bundesverband Coaching e.V. (DBVC) und in der International Organization for Business Coaching (IOBC) bin ich als Senior Coach ausgezeichnet. Der Coachingmarkt ist nicht geschützt – diese Prädikate bieten Ihnen eine eindeutige und anerkannte Qualitätssicherung.
Fast immer arbeite ich neben meiner Berufstätigkeit an einem Kurs oder einem Zertifikat.
- 2023-2024: Personzentrierte Beratung Modul 1 (GwG) & Institut facilitate & IPEA – Institut für personzentrierte und experientielle Angebote
- 2020: Zertifizierung als Senior Coach in der International Organization for Business Coaching (IOBC)
- 2019-2020: Ausbildung zur Systemischen Organisationsberaterin und & Change-Managerin // ICO Institut für Coaching & Organisationsberatung
- 2015: Zertifizierung als Senior Coach im Deutschen Bundesverband Coaching e.V. (DBVC)
- 2012-2014: Ausbildung zum HBT Resilienz- und Business Coach // H.B.T. Akademie
- 2011-2012: Basistraining und Aufbauseminar in Kommunikation // LINGVA ETERNA Institut für bewusste Sprache
- 2011: Masterprogramm // isb – systemische Professionalität
- 2005-2009: Weiterbildung in systemischer Beratung, systemischem Coaching und Teamentwicklung // isb – sytemische Professionalität
- 1994-2002: Diplom-Wirtschaftsingenieurin – mit Auszeichnung, Note 1,2 // Universität Karlsruhe (TH), heute KIT

Wer ist Ihr Team?

Eine Handvoll herausragender Mitarbeiter unterstützt mich bei meiner alltäglichen Arbeit. Sie übernehmen vor allem Aufgaben, die ich aufgrund meiner Blindheit nicht oder nur mit viel Aufwand erledigen kann. Viele Tools und Inhalte sind kaum oder nur umständlich für mich zugänglich. Visuelle Aspekte kann ich nicht beurteilen und entscheiden. Die Website beispielsweise kann ich so gut wie gar nicht selbst betreuen.
Meine Mitarbeiter übernehmen große Teile der Internetrecherche, Assistenz- und Verwaltungstätigkeiten wie die Buchhaltung, Textredaktion, Marketing und Grafikdesign. Aufgrund meiner Blindheit tun sie das in größerem Umfang, als das bei sehenden Arbeitgebern üblich wäre.
Sie sind alle feine Menschen und für mich im Alltag wertvolle Gefährten und Gesprächspartner. Sie genießen meinen Respekt und meine Wertschätzung.
Daniela Tomiczek
Frau Tomiczek ist die Assistentin der Geschäftsführung und übernimmt damit vielseitige Aufgaben für mich. Sie ist die nach außen sichtbare Anlaufstelle für meine Kunden. Frau Tomiczek erstellt Angebote, pflegt den Newsletter und Internetauftritt und sie betreut Tools zur Buchungsabwicklung und Terminplanung. Außerdem führt sie visuelle Recherchen und Bildbearbeitungen durch. Daniela Tomiczek ist die einzige Mitarbeiterin, die in Teilzeit bei mir arbeitet – alle anderen sind geringfügig beschäftigt. Sie hat zwei Kinder im Grundschulalter.
Ivo Ruck
Ivo Ruck ist mein studentischer Mitarbeiter. Er übernimmt die Redaktion meiner Texte – ob für den Blog, die Website, Seminare oder Vorträge. Dafür recherchiert er in Literatur und Internet zu jeglichen Themen: von Kommunikation und Resilienz über den personzentrierten Ansatz bis hin zu empirischen Daten. Währenddessen setzt er auch unser Corporate Design um und entwickelt es fortlaufend weiter. Herr Ruck und Frau Tomiczek sind meine maßgeblichen Instanzen bei der Frage: „Sieht das gut aus?“ Ivo Ruck studiert Politikwissenschaft und Betriebswirtschaftslehre und arbeitet derzeit remote im Auslandssemester in Montréal.
Thomas Pakhotin
Thomas Pakhotin arbeitet in der Buchhaltungsvorbereitung. Er verwaltet und pflegt die Daten in DATEV – auch diese Plattform ist für mich kaum zugänglich –, scannt Belege und Dokumente und schreibt Rechnungen. Hauptberuflich arbeitet er bei der Deutschen Bahn. Thomas hat zwei kleine Kinder.
Hans-Dieter Weidner
Mein Ehemann Hans-Dieter ist Gymnasiallehrer für Englisch und Politik und in meinem Unternehmen Herr aller übriggebliebenen Aufgaben. Zum Beispiel sichtet und sortiert er meine Post, zahlt die Rechnungen und übernimmt im Notfall Fahr- und Einkaufsdienste.

Wie werde ich Kunde bei Ihnen?

Der direkte Weg ist ein Erstgespräch am Telefon. Hierzu können Sie Termine auf meiner Calendly-Reservierungsseite buchen. Bei diesem 20-minütigen Gespräch eruieren wir, ob eine Zusammenarbeit möglich und für alle zielführend ist. Sie erreichen mich per Telefon und E-Mail. Ihre schriftlichen Nachrichten werden mir von meinem Screen-Reader (Lesegerät) vorgelesen. Ich höre Ihre Nachrichten mit bis zu fünffacher Geschwindigkeit ab. Dadurch habe ich dann auch mehr Zeit für das Gespräch mit Ihnen. Ich vereinbare auch gerne ein persönliches Treffen mit Ihnen vor Ort. Trauen Sie sich, mit mir in Kontakt zu treten.

Wer ist Ihr klassischer Kunde?

Die meisten meiner Kunden sind mittelständische Unternehmen. Sie stammen vorrangig aus der Bau-, Metall- und Pharmaindustrie, dem Finanzwesen und der IT-Branche. All diese Unternehmen vereint das Interesse, ihre Führungskräfte und Mitarbeiter umfassend weiterzuentwickeln. Meine Ansprechpartner sind dabei vor allem die Personalentwicklung und internen Akademien. Besonders am Herzen liegt mir die Arbeit mit Einrichtungen der Hospiz-Bewegung, der Telefonseelsorge und anderen gemeinnützigen sozialen Organisationen. Sie erweitern wesentlich meinen Horizont. Und sie bieten einen Ausgleich zur Welt der Wirtschaft. Soziale Einrichtungen waren nach meiner Unternehmensgründung meine ersten Partner. Gelegentlich arbeite ich mit Privatpersonen, Großkonzernen und Organisationen im Kultur- und Bildungswesen sowie im öffentlichen Sektor.

Wie engagieren Sie sich gesellschaftlich?

Seit der Gründung der Schmid-Stiftung in Heidelberg engagiere ich mich dort als Dialogpartnerin. Die Stiftung ist eine Initiative für menschliches Wirtschaften und unterstützt Non-Profit-Organisationen bei der Organisationsentwicklung. Ich bin Mitglied des Aufsichtsrats beim Polizeisportverein Karlsruhe e.V. Bis 2020 spielte ich jahrzehntelang national und international erfolgreich Blindentorball. Mein Team und ich waren mehrfach deutscher Meister und Teilnehmer bei Weltmeisterschaften. Dieses Hobby verbindet mich mit dem Verein. Er war Anfang der 90er-Jahre der erste nicht-behindertenspezifische Verein in Deutschland, der Torball als Behindertensportart in sein Programm aufnahm.

Was macht die Zusammenarbeit mit Ihnen einzigartig?

Ich bin von Geburt an blind. Die durch diesen Umstand bedingte sprichwörtliche Schärfung der Sinne führte bei mir zu einem besonderen Umgang mit anderen Menschen. In Kombination mit meiner Expertise ist mein Handicap somit die Basis für eine intensive Kommunikation und eine glaubwürdige Vermittlung von Inhalten. Ich betrachte meine Blindheit als eine Herausforderung und einen Mehrwert für mich und mein Umfeld. Hiervon profitieren auch meine Kunden.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit einem blinden Coach?

Genauso wie mit einem sehenden Coach. Es mag für Sie anfangs ungewohnt sein, mit mir und meiner Blindheit zu arbeiten. Die meisten Kunden berichten, dass sie das nach der ersten halben Stunde nicht mehr bemerken. Sie profitieren lediglich von den Vorteilen meiner Blindheit: der vollen Konzentration und Fokussierung. Ich sehe mein Gegenüber. Wichtig ist: Ich reagiere überwiegend auf akustische Signale, nie auf optische. 😊 Sehen Sie, was möglich ist.

Wie gehen Sie mit Ihrer Blindheit um?

Durch Retinitis Pigmentosa (RP) bin ich seit meiner Geburt blind. Diese Gruppe an Augenerkrankungen zerstört die Photorezeptor-Zellen der Netzhaut. In Deutschland haben rund 30.000-40.000 Menschen eine Form von RP. Viele Menschen scheuen sich, mir Fragen zu meiner Behinderung zu stellen. Ich gehe meistens offen und humorvoll damit um. Bei mir ist fast jede Frage zur Blindheit erlaubt – so persönlich, klein oder scheinbar „dumm“ sie auch wirken mag. Reisen an neue Orte sind für mich anstrengend und aufwendig. Je größer und „unübersichtlicher“ eine Umgebung ist, umso schlimmer. Gleichwohl ist genau das ein Anlass für wohltuende Interaktion mit meinen Seminarteilnehmern. Im Alltag habe ich einige „Feinde“, denen Sehende nicht gegenüberstehen. Beispielsweise spaltbreit oder halb offene Türen. Der Aufprall tut weh und verursacht schlimme Beulen. Am Anfang meiner Veranstaltungen gebe ich übrigens in der Regel eine „Bedienungsanleitung“ für mich heraus. Hier noch eine Anekdote zu Ihrer Erheiterung: Ich führte als Referentin ein Seminar der Behindertenselbsthilfe durch. Dort war eine Rollstuhlfahrerin. In der Pause ging ich in den Nebenraum mit Stehtischen. Ich kannte die Räumlichkeiten gut und marschierte deswegen ohne Blindenstock los. Die meisten Anwesenden standen und ich wollte einen Tisch finden. Meine Aufmerksamkeit lag deshalb auf Brusthöhe und darüber – alles unterhalb der Tischkante blendete ich aus. Die erwähnte Rollstuhlfahrerin war unterhalb dieses Bereichs und ich rempelte sie an. Glücklicherweise passierte nichts. Ich sagte, „Entschuldigen Sie bitte, Frau _, ich habe Sie nicht gesehen.“ Ihre Antwort lautete: „Frau Weidner, das macht nichts, das sitze ich aus.“

Wie arbeiten Sie mit technischen Geräten?

Screenreader ist hier das Stichwort. Eine Software liest mir die Bildschirminhalte vor oder gibt sie über meine Braillezeile zum Tasten in Blindenschrift aus – sowohl am Computer als auch am Handy. Screenreader können Bilder verbalisieren, sofern die Alternativtexte passend hinterlegt sind. Auch über künstliche Intelligenz sind inzwischen Bildbeschreibungen zugänglich. Außerdem geben Screenreader Strukturinformationen wie z.B. Schalter, Links, Tabellen, Menüs oder Auswahlfelder – kleine Aspekte, die Sehende automatisch, oft unbewusst erfassen. In der Regel höre ich mit dem Screenreader Texte in fünffacher Geschwindigkeit. Hin und wieder gelingt es mir so, Inhalte schneller aufzunehmen als Sehende. Geräte bediene ich anders als Sehende. Am Computer brauche ich keine Maus, sondern erledige alles über Tastatureingaben. Am Handy arbeite ich wie Sehende auch mit Gesten. Diese sind bei mir allerdings anders: Will ich beispielsweise etwas antippen, gibt es zwei Möglichkeiten. Ein einzelnes Antippen führt zum Vorlesen der entsprechenden Stelle. Zweimal schnell hintereinander antippen aktiviert die jeweilige Aktion.

Welche Hobbies haben Sie?

Ich bin eine Leseratte. Meine Welt sind Hörbücher und dabei vor allem Sachbücher zu linguistischen Themen, Romane und historische Erzählungen. Bei belletristischen Büchern ist es mir wichtig, das Erleben der Romanfiguren nachempfinden zu können und mich in Empathie zu üben. Bücher, die nicht als Hörbuch vertont sind, liest mir mein Screenreader vor. Bücher in Blindenschrift lese ich kaum noch. Die einzigen, die ich noch habe, sind Kochbücher. Podcasts mag ich ebenfalls – ob von deutschen, österreichischen oder schweizer Sendern, oder ZEIT und Spiegel. Hauptsache, es sind professionelle Sprecher mit gutem Equipment. International höre ich den britischen, US-amerikanischen sowie kanadischen Rundfunk – BBC, NPR und CBC. Mein Mann und ich genießen es, gemeinsam zu kochen und eigenes Brot zu backen. Wir wandern gern und verbringen viel Zeit in der Natur. Unser Lieblingsziel ist Kanada – vor allem British Columbia.

Was ist noch wissenswert über Astrid Weidner?

Ich lebe im nordbadischen Bruchsal im Landkreis Karlsruhe mit meinem Mann und unseren Katzen Coco, Yves, Buddy und Soul. Wir haben zwei erwachsene Kinder. Geboren wurde ich 1975 in Vorarlberg in Österreich, wo meine vier Schwestern auch heute noch leben. Ich habe einen ausgeprägten Sinn für Humor, bin schlagfertig und jederzeit bereit zum Pferdestehlen. Ein besonderer Genuss für mich sind schöne Gerüche. Daher gehe ich gern in Parfümerien und setze im Alltag viele herrlich duftende ätherische Öle ein.
Drei Katzen schlafen auf einem KissenVier Katzen kuscheln zusammen auf einer Decke

Welche Möglichkeiten gibt es, um Sie zu kontaktieren?

Am besten erreichen Sie mich per E-Mail oder in einem kostenfreien Informationsgespräch. In diesem 20-minütigen Kennenlerntermin besprechen wir Ihre Anliegen und prüfen, ob meine Angebote und ich das Richtige für Sie sind. Auch über LinkedIn bin ich mit der Welt in Kontakt! E-Mail und Telefondaten finden Sie unter Kontakt.